Damit Sie sich zuhause fühlen.
Spar- und Bauverein Wetzlar-Weilburg eG
Am 14. Juli 1904 wurde die Baugenossenschaft Spar- und Bauverein Wetzlar-Weilburg eG gegründet, mit dem Bestreben, den Mitgliedern zeitgemäße und preiswerte Wohnungen zur Verfügung zu stellen.
Unsere Liegenschaften befinden sich im Lahn-Dill-Kreis und im Landkreis Limburg-Weilburg. Gegenwärtig beläuft sich unser Wohnungsbestand auf 1.277 Wohneinheiten. Davon unterliegen 159 der öffentlichen Bindung. Seit vielen Jahren messen wir der Werterhaltung und Modernisierung große Bedeutung zu. Gewandelte Wohnbedürfnisse, wie die Nachfrage nach Balkonen, und neue Techniken sind hierfür der Maßstab.
Derzeit haben wir über 2.000 Mitglieder. Besonders stolz sind wir darauf, dass die gute Nachfrage nach unseren Genossenschaftswohnungen unvermindert anhält.
Gründung
Die schlechten Wohnverhältnisse waren es, die 50 Wetzlarer Bürger dazu brachte, die Genossenschaft zu gründen. Zweck war „… gesunde und zweckmäßig eingerichtete Wohnungen zu billigen Preisen unbemittelten Familien zu verschaffen.“
Durch Kontakte zu Genossenschaften anderer deutscher Industriezentren wurden die Herren auf die Ideen von Victor Aimé Huber, des Wegbereiters genossenschaftlichen Wohnens, aufmerksam. Solidarischer Zusammenschluss, kollektive Haftung und die prinzipielle Ablehnung jeder Staatssubvention waren seine Maxime.
Bereits 50 Jahre zuvor hatte er erkannt, dass insbesondere Industriearbeiter im Zuge der fortschreitenden Industrialisierung auf einem dem freien Spiel der Kräfte überlassenen Markt auf der Strecke blieben. Seine Vorstellung war, dass viele Menschen in preiswerten, zeitgemäßen Wohnungen leben könnten. Die Häuser sollten diese Personen dann selbst verwalten und sich gegenseitig unterstützen sowie erwirtschaftete Gewinne wieder in neue Wohnungen investieren.
Im Mai 1904 wurde das Statut einer Kooperation unterzeichnet. Geschäftsanteil und Haftsumme betrugen jeweils 300 Mark und die Höchstzahl der Geschäftsanteile wurde auf sechs je Mitglied beschränkt. Die Eintragung in das Genossenschaftsregister erfolgte dann am 14. Juli 1904 unter der Firma „Spar- und Bauverein eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht.“ Damit war die Genossenschaft auch rechtlich entstanden.
1904-1945
Bereits im ersten Jahr entstandene Verluste schmälerten das Genossenschaftsvermögen. Fremdkapital war nur schwer zu bekommen. Doch allen Widrigkeiten zum Trotz wurde an den genossenschaftlichen Idealen festgehalten.
Erst nachdem es gelungen war, die Stadt Wetzlar und ansässige Industrieunternehmen zum Erwerb von Genossenschaftsanteilen zu bewegen und im selben Zuge deren Vertreter in die genossenschaftlichen Organe einzubinden, entspannte sich die schwierige wirtschaftliche Situation. 1906 konnten die ersten Wohnungen von Mitgliedern bezogen werden. Während des 1. Weltkrieges wurde die Bautätigkeit eingestellt, um danach sofort wieder fortzufahren.
In den Jahren 1919/1920 wurde von der Stadt Wetzlar mit der Bebauung der Formerstraße eine große Siedlungsanlage konzipiert, die richtungweisend für die Stadtentwicklung war. In zwei Reihenhausbauten beiderseits der Formerstraße wurden ein- und zweigeschossige Gebäude errichtet.
Die einzelnen Wohnungen waren im Charakter von Einfamilienhäusern konzipiert. Außerdem gehörte zu jeder Wohnung ein Stück Gartenland. Leitmotiv der damaligen Planer war die auch heute wieder viel diskutierte Symbiose von Wohnen, Arbeiten und Kultur. Die Bewohner sollten ohne große Wegezeiten zu ihren Arbeitsstätten gelangen. 1921 erwirbt die Spar- und Bauverein Wetzlar-Weilburg eG diese Reihenhausanlage von der Stadt Wetzlar und kann damit weitere Mitglieder mit Wohnraum versorgen.
Auf der Grundlage eines deutschlandweiten städtebaulichen Wettbewerbs errichtete die Genossenschaft 1920 auf der Stoppelberger Hohl Wohnungen in zweigeschossigen Gebäuden. Bewusst wurde diese Bauweise gewählt, um die in Großstädten üblichen Mietskasernen zu vermeiden und den Mietern das Wohnen so angenehm als möglich zu machen. Die Frage der Finanzierung führte auch bei diesem Projekt den Verantwortlichen der Genossenschaft wieder einmal ihren begrenzten Handlungsspielraum vor Augen. Nur durch die Unterstützung der Stadt Wetzlar mittels Darlehensgewährung und Bürgschaftsübernahme konnte das Projekt realisiert werden.
Erschwerend kam für die Genossenschaft die Geldentwertung hinzu, die kaum vorstellbare Dimensionen erreichte. Beinhaltete der Jahresabschluss zum Ende des Jahres 1923 noch astronomische Bilanzzahlen, brachte die Goldmarkbilanz zum 1. Januar 1924 einen gravierenden währungsbedingten Einschnitt. Das Eigenkapital der Genossenschaft und die Spareinlagen der Mitglieder wurden fast vollständig vernichtet. An eine weitere Neubautätigkeiten war somit zunächst nicht mehr zu denken.
1946-1989
Die Bilanz am Ende des zweiten Weltkrieges war erschütternd. Wetzlar wurde durch Bombenangriffe hart getroffen. Bei der Genossenschaft waren 75 Wohnungen in 19 Häusern völlig zerstört und hunderte weitere Wohnungen zum Teil schwer beschädigt. Zur Instandsetzung erforderliches Material war Mangelware. In dieser unmittelbaren Nachkriegszeit stand der Wiederaufbau der zerstörten Gebäude im Vordergrund und die Genossenschaftsidee erlebte eine wahre Renaissance: Im Bewusstsein der Selbstverantwortung für das gemeinschaftliche Eigentum wurden die dringendsten Reparaturen durch die Mitglieder selbst durchgeführt, um die Wohnungen wieder bewohnbar zu machen.
Das erste Wohnungsbaugesetz aus dem Jahr 1950 ist der Beginn des sozialen Wohnungsbaues. Die Wohnungsbauförderung wurde öffentlicher Auftrag und Gemeinschaftsaufgabe von Bund und Ländern.
1990-2019
Mit der Aufhebung des Wohnungsgemeinnützigkeitgesetzes zum 31.12.1989 trat die Spar- und Bauverein Wetzlar-Weilburg eG in die Steuerpflicht ein. Nur aufgrund hoher Verlustvorträge, resultierend aus dem Bewertungsansatz der Immobilien, können bis heute Steuerzahlungen weitestgehend vermieden werden. Alle unternehmensstrategisch zu treffenden Entscheidungen sind nun sowohl am genossenschaftlichen Förderzweck und auch unter steuerlichen Gesichtspunkten zum Wohle der Mitglieder zu treffen.
Der letzte Neubau von Mietwohnungen erfolgte im Jahr 2000. Rechtliche Vorschriften und das vorherrschende niedrige Mietpreisniveau machen derzeitig die Errichtung von Mietneubauten weitestgehend wirtschaftlich uninteressant.
Nachdem in den letzten 10 bis 15 Jahren die Wohnungen in den Häusern zu rund 70% saniert worden sind (und auch weiterhin immer noch werden), wird derzeitig das Hauptaugenmerk auf die energetische Sanierung der Häuser gerichtet. Dieses begründet sich zum einem aus den gestiegenen Kosten für Energie, zum anderen aber auch ganz einfach aus dem Zustand der Häuser.
Die Aufwendungen hierfür können zu einem großen Teil aus Eigenmitteln getragen werden, was deutlich macht, dass es sich in den heutigen Tagen bei der Spar- und Bauverein Wetzlar-Weilburg eG um eine wirtschaftlich gesunde Genossenschaft mit ausreichenden Rücklagen handelt.
seit 2020
Nach jahrelangen Verhandlungen mit dem Denkmalschutz, der Stadt Wetzlar und den Anwohnern konnte im Jahr 2020 mit der Sanierung des denkmalgeschützten Teils der Stoppelberger Hohl begonnen werden. Die Fassaden werden ausgebessert und gestrichen, Kunststofffenster durch Holzfenster -straßenseitig mit Sprossen und Fensterläden- ersetzt. Gleiches gilt für Haustüren aus Kunststoff. Wenn notwendig, werden auch Häuser neu mit Schiefer eingedeckt.
Bislang war der Spar- und Bauverein ausschließlich auf die energetische Sanierung fokussiert. Das erstmalig im Jahr 2020 an den Objekten Hohe Straße 47 + 49 angewendete neue Verfahren kombiniert nun die energetische Sanierung mit der barrierefreien Sanierung und einer Aufstockung des Bestandsgebäudes, sodass dringend benötigter zusätzlicher innerstädtischer Wohnraum geschaffen und der demographischen und umweltpolitischen Entwicklung Rechnung getragen wird. All dies geschieht bei voller Bewohnbarkeit des Gebäudes.
Aufsichtsrat
Roland Esch, 1. Kreisbeigeordneter, Wetzlar
Jochen Hedderich, stv. Vorsitzender, Rechtsanwalt, Wetzlar
Dieter Burchards, Steuerfachwirt, Aßlar
Norbert Ruppik, Abteilungsleiter IT, Wetzlar
Andrea Simon, Amtsleiterin, Ober-Mörlen
Prof. Dr.-Ing. Katja Silbe, Professorin, Leun
Vorstand
Jürgen Bluhm
Vorsitzender des Vorstands
Tel. 06441 9488-27
j.bluhm(at)spbv-wetzlar.de
Sven Henn Dipl.-Ing (FH)
Vorstand
Tel. 06441 9488-27
s.henn(at)spbv-wetzlar.de
Christian Theiß B.A.
Vorstand
Tel. 06441 9488-39
c.theiss(at)spbv-wetzlar.de
Sekretariat Vorstand
Tanja Heinz
Sekretariat
Tel. 06441 9488-27
t.heinz(at)spbv-wetzlar.de
Kerstin Sand
Sekretariat
Tel. 06441 9488-39
k.sand(at)spbv-wetzlar.de
Amtsperioden der Vorstandsmitglieder
Jakob Althoff, Schneidermeister
1904-1906
Johann Bachmann, Zuschneider
1914-1933
Karl Heinz Bauer, Oberamtsrat
2000-2013
Wilhelm Berghäuser, Abteilungsleiter
1969-1977
Jürgen Bluhm, Vorsitzender des Vorstands
seit 2024
Dr. Friedrich Buch, Bürgermeister
1944-1945
Josef Durnwalder, Ass. Geschäftsführer
2005-2013
Ulrich Ehret, Geschäftsführer
1982-2005
Heinrich Einolff, Schlosser
1904-1905
Emil Erdmann, Optiker
1904-1915
Reinhold Felber, Beruf nicht bekannt
1906-1911
Wilhelm Frangen, Beruf nicht bekannt
1906-1909
Ewald Galonska, Oberamtsrat
1979-1999
Heinrich Gemmecke, Zahlmeister
1933-1935
Ferdinand Gerlach, Beruf nicht bekannt
1909-1923
Franz Gottwald, Handschuhmacher
1904-1905
Jochen Hedderich, Rechtsanwalt
2005
Sven Henn, Geschäftsführer
seit 2024
Wilhelm Henrici, Stadtbauamtmann
1947-1968
Erich Heyer, Geschäftsführer
1947-1979
Karl Horn, Oberbürgermeister
1938-1943 u. 1945
Walter Kleemann, Stadtbaurat
1920-1924
Thorsten Köhler, Geschäftsführer
2006-2024
Michael Leiner, Mechaniker
1914-1916
Gustav Locke, Maschinenmeister
1945-1948
Ottokar Lorenz, Architekt
1978-2000
Konrad Peters, Regierungsoberinspektor
1960-1972
Emil Poppe, Krankenkassenbeamter
1924-1932
Reinhard Richter, Beruf nicht bekannt
1908-1909
Carl Rompf, Immobilienmakler
1911-1937
Joh. Georg Schneider, Stadtamtmann
1944
Willi Semke, Postinspektor
1933-1945
Friedrich Stritzke, Postinspektor
1934-1943
Christian Theiß, Geschäftsführer
seit 2023
Karl Theiß, Optiker
1949-1959
Rita Vogt, Bilanzbuchhalterin
2005-2023
Jakob Walther, Optiker
1904-1905
Oskar Weckmüller, Mechaniker
1904-1911
Max Weise, Werkführer
1916-1931
Carl Winkelmann, Stadtrat
1927-1933
Frank Zorn, Oberamtsrat
1973-2005